2008-12-18

Neue Traeume, Neue Wirklichkeiten

Auf http://hotelelephant.wordpress.com oder den Link auf der rechten Seite benutzen. Ich schreibe diesen Blog zusammen mit meiner Freundin Paula auch auf Englisch und Spanisch...

Doch auch in diesem Blog werde ich hin und wieder mal meine Gedanken sich ergiessen lassen!

2008-10-26

Auf der Suche

Auf der Suche nach einer Lebensweise, vor meinen Augen tun sich nur Alternativen auf, etwas anderes machen, als diese mich belehrende Gesellschaft es mir vorzuschreiben versucht. Was bedeutet es fuer mich zu leben, meine Zeit auf diesem Planeten, in dieser Welt zu verbringen? Zeit und Raum. Die Entscheidung wann ich wie und wo etwas mache oder eben auch nicht obliegt allein mir. Kein gut oder schlecht, keine Konventionen, nichts was muss. Keine Angst keine Falschheit, prinzipielle Ehrlichkeit. Nicht wahr, nicht gelogen, nur ehrlich. Weg vom Materiellem hin zu Gefuehltem. Nackt sein. Laecheln und positiv leben. Weniger Nachdenken, mehr tun. Mich mitteilen und dabei diese Welt in mich aufsaugen, zu gegebener Zeit alles raus lassen und von vorn anfangen. Mich fuellen und leeren, mit dem Herzen leben. Lernen und lehren, auf der Spur des Unbekannten vorwaerts, manchmal stoppen, manchmal zurueck. Ich moechte mich treiben lassen, ja sagen, nein sagen, schweigen.
Viele Fragen stellen, ohne Antworten zu finden. Antworten haben, ohne die Fragen zu kennen. Manchmal viel es schwer mich Unverstaendnis gegenueber zu erklaeren. Es ist nicht das Beduerfnis anders zu sein, es ist das Beduerfniss Ich zu sein. Allein fuer mich moechte ich das Richtige tun. Dafuer muss ich alles konsequent in Frage stellen. Was ist Moral, was ist Tugend? Was ist es ein Mensch zu sein?

2008-08-15

Auf Irrwegen


Da bin ich also.



Am S-Bahnsteig, ein sympathisch zwergwüchsiger betrunkener Punk beschimpft zwei im Zug gefangene Polizisten. Sommerferien. Die Straßen sind voll von kichernden Mädels. "O2 Fuck you" bescheiden in eine Nische am Kai gesprüht. Ich schlürfe einen Ballentines auf Eis und schwimme durch Touristenströme, Prostituierte und allerhand anderes Geschöpf zurück in ein neues Heim. Mal wieder. Ich gehe unter und tauche wieder auf. Weiß eigentlich gar nicht so recht wohin mit mir. Ein fester, ehrlicher Blick begegnet mir auf der Wahrschauer Brücke, ich denke DANKE und lächle in mich hinein. Eindrücke bestimmen mein schwankendes Gemüt. Die Zeit verstreicht.
Deutschlandtief Nummer eins, zwei und drei. Immer anders, immer tiefgründiger und schwerer zu realisieren. Die Ansprüche sind gestiegen. Trotz der lauen Sommernächte bleibt das Zwischenmenschliche doch viel zu kühl. Zu eingeschränkt und unreflektiert das alles hier, zu leer. Jeder für sich in seiner Welt.

Neue Pläne. Die Reise hat gerade erst begonnen. Als erstes geht es nach Spanien und endlich zu Paula. Ich hätte niemals gedacht, dass eine Trennung, sei es auch nur eine Vorübergehende, so schmerzhaft sein kann. Schmerzliches Vermissen. Es dauert nicht lange bis man sich selbst nur noch als Paar definiert. Die Entwöhnung fällt dafür umso schwer. Gefangen in einem dicken fetten Batzen Emotionen, da muss sich erst mal einer draus entwirren.

Deutschland, Berlin, meine Heimat. Ich weiß nicht, was das für mich bedeutet. Um wieder richtig Fuß zu fassen müsste ich länger bleiben. Doch Wozu? Das stärkste Gefühl in mir ist Sehnsucht. Sie ist so stark, dass ich gar nicht anders kann als mich irgendwo auf ein Dach zu legen und die vorüber ziehenden Wolken zu bewundern.

So ziehe ich dahin, als einer von vielen, komme mir manchmal ganz klein vor und dann wieder so groß. Ich träume und möchte nichts anderes als diese Träume leben, als Macher meiner eigenen Geschichte nur noch ich selbst sein, mich öffnen für so viel, ein Teil von etwas werden, was mir eigentlich doch völlig fremd und fern erscheint, nur um daraufhin wieder den Rücken zu kehren, einen Luftkuss über die Schulter zu werfen und mit einem Lächeln auf den Lippen in die nächste Realität zu schlüpfen. Ein neuer Winkel, eine andere Struktur.

Noch dieses Jahr sollen Kondome zum Sprühen auf den Markt kommen. Das wäre praktisch.

2008-06-13

Hier und Dort zwischen Unten oberhalb des Horizonts weiter Rechts mit Schräglage



Das Leben ist schön. Ich genieße mich selbst, alte und neue Menschen um mich herum. Mit dem Mofa durch Berlin, Seiltanz, Pollendurchtränkte Luft, nach Freiheit schmeckend, Parks, Sonne, tanzende Körper. Ich muss erst einmal ankommen, mich von meiner Zimmerdecke ablenken, raus. Das ist schon was, wieder hier zu sein!

2008-06-06

Geschichten, die das Leben schreibt


Mitte April: Bagsu, Nordindien. Ich lernte gerade wieder Laufen. Ich traf Paula, eine spanische Schönheit, wir verliebten uns auf recht wilde Weise, entschieden uns kurzerhand miteinander zu reisen. Ein paar Tage später ging es los, raus aus dem Touristendorf in ein völlig anderes Indien. Weg von Meditation, Yoga, Nutella, Longpapers und 'Chocolateballs Special'. Kein Peacecafé und keine Souvenirs mehr. Was uns erwartete war pures indisches Leben in den Dörfern des Himalaya. Trampen gestaltete sich etwas schwieriger, als in den islamischen Ländern. Die Menschen waren kühler. Nichts desto trotz wurden wir eingeladen bei Einheimischen zu übernachten. Inder sind schwierigere Menschen, harte Arbeit wird vorwiegend von Frauen verrichtet, Männer fröhnen eher dem Alkohol, was teilweise wirklich nervig war. Man muss sich in einigen Situationen schon einen gewissen Humor bewahren, ansonsten gibt's schlechte Laune. Doch es mangelte auch nicht an Wärme und Herzlichkeit. Was uns den Atem rauben konnte, war die Natur. Es ist alles voll von großen und kleinen Flüssen, die durch Täler fließen und wir entdeckten kleine Paradiese, wie man sie im Bilderbuch findet. Unser Ziel war Nepal. Zwischendurch auch mal einen Zug genommen, kamen wir dort nach ca. 10 Tagen an. Umschwung. Straßen gibt es nur im Süden und dort ist es tierisch heiß. Es gibt keine Autos, nur vereinzelt Trucks, die uns zwar per Anhalter mitnahmen, allerdings Geld wollten. Das bekamen wir erst nach einigen Tagen mit, die meisten waren zu schüchtern um nach Geld zu fragen, wenn wir gut gelaunt und dankbar lächelnd ausstiegen. Bezahlt haben wir jedenfalls nie. In Nepal sind die Menschen wirklich arm und es ist ungefähr 30 % teurer als Indien. Die Häuserwände sind voll von Hammern und Sicheln, im letzten Kaff fanden wir Leute mit T-Shirts der Maopartei, die einige Wochen zuvor die Macht übernommen hatte. Politisch ist das Land noch jung und naiv. Kulturell ist Nepal genauso wie Indien. Allerdings sind Inder nach Ansicht der Nepalis "no good people". Es wird sich also Richtung China orientiert und nur die wenigsten hegen (meiner Meinung nach berechtigte) Ängste davor. Ich möchte mich allerdings nicht in Politik verstricken. Unsere Erfahrungen waren vielseitig. Einem kann schon mal der Unterkiefer runterklappen bei der Respektlosigkeit, die uns teilweise begegnete. Touristen bringen Geld nach Nepal, und dort wo sie sich befinden, gibt man ihnen auch ein gutes Gefühl und bestätigen sie in ihrem Dasein. In den davon weit entfernten Regionen, hatten wir manchmal schon zu kämpfen.
Irgendwann erreichten wir Pokhara, eine ähnliche Touristenhochburg wie Bagsu, aber hochwertiger, für ältere, oder reichere. Eine alternative Travelszene, wenn ich das mal vorsichtig so formulieren darf, gibt es zwar auch, aber vorwiegend wird kostspieliges Amusement, wie Trekking, Paragliding, Rafting, Bungeejumping usw. geboten. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß mit unserem nicht vorhandenem Budget und genossen endlich wieder mal anderes Essen, als Reis oder Nudeln. Crêpes mit Nutella und Pizza, hmm...
Inzwischen bin ich wiederin Berlin angekommen, immer noch zusammen mit Paula, die hier den Sommer mit mir verbringen wird. Wenn jemand Jobs für mich hat, ich freue mich über Meldungen :)

Insgesamt kann ich sagen, dass diese Reise das Großartigste war, was ich jemals in meinem Leben gemacht habe. Die Welt ist groß, wunderschön und hässlich, duftend und stinkend, super einfach und doch so schwierig und anders. Niemals zuvor habe ich mich so einsam verlassen und schlecht gefühlt, niemals zuvor war ich so glücklich, wie auf diesem Trip. Ich habe viel gelernt, viel gewonnen und verloren. Doch auch Verlieren kann Gewinnen sein. Meine Reise ist noch lange nicht zu Ende, mein ganzes Leben wird eine Reise sein. Voller Vorfreude auf all die Erfahrungen die ich noch machen darf, all die Dinge, die ich sehen werde, gute wie schlechte, die Augen ganz weit offen.

2008-04-29

के तिटेल

इच बिन जु फुल, उम एत्वास जु स्च्रेइबें। मीर गहत एस गुट.


2008-04-06

Paseando por la India








Pakistan - Flucht. Ich hatte genug vom Islam, genug der staendigen Bevormundung, was ist nun gut, was ist schlecht fuer mich. Couchsurfing funktionierte zwar gut, aber ich hatte Familienvaeter, was aber unlustig ist. Ich wohnte also mit Familien zusammen, ausser die maennlichen Vertreter und manchmal die Kinder sieht man niemanden. Niemals konnte ich mich wirklich frei bewegen, alles um mich herum wurde irgendwie organisiert, nichts war so wie ich es wollte, die Gastfreundschaft endete in wirklich stressiger Bevormundung, der ich schliesslich einfach entfloh. Doch es war das Paket, dass nicht stimmte. Mir ging es koerperlich noch nicht besonders gut nach meiner Magenattacke, ich lief ein wenig schlecht gelaunt und gequaelt durch die Gegend , es fiel mir schwer wirklich zu entspannen. Indien rief mich! Weg vom Islam. Ich wollte neues, anderes und ich wollte Spass.

Hinter der Grenze wurde mir gar noch vor dem Taxi ein kuehles Bier angeboten. Doch nach 2 Monaten der Enthaltsamkeit war es mir ein leichtes abzulehnen ohne weiter drueber nachzudenken.
Erste Station Amritsar. Es war ein leichtes per Anhalter dort hin zu gelangen, alles lief wie geschmiert, der Goldene Tempel erwartete mich, eine der groessten Pilgerstaetten Indiens. Die Religion heisst jetzt Sikh, recht nah am Hinduismus, aber anders. Rauchverbot im Umkreis von 2 Kilometern des Tempels, kein Alkohol, Drogen oder dergleichen. Der Tempel bietet Uebernachtungsmoeglichkeiten fuer alle Pilgerer, auch Essen gibt es taeglich umsonst, alles auf Spendenbasis. Die Athmosphaere ist atemberaubend, Menschen baden im heiligen Wasser, sitzen einfach nur, beten, diskutieren. Alle 5 Meter haengt ne Bose-Box an der Wand, mystische Klaenge und Gesaenge den ganzen Tag, besonders zu den Gebetszeiten 4.30 Uhr und 20.30 Uhr. Leider fiel es mir recht schwer zu sitzen und einfach zu entspannen, immer kamen interessierte Sikh zu mir, wollten wissen, was ich denn so treibe...
Dort traf ich dann auch Silvia und Fabricio, 2 Italiener, super liebenswert und lustig. Wir hatten so einigen Spass und ich entschied mich mit ihnen in den Norden zu fahren. Jetzt sitze ich irgendwo im Himalaya, nebenan wohnt der Dalai Lama. Es ist zum kotzen touristisch (im Dorf mehr Touristen, als Einheimische), die Strassen duften nach PanteneProV, Nutella gibts an jeder Ecke. Aber wir leben relativ weit oben , es ist ruhiger hier, regnet jeden Tag, die Luft tut mir gut. Abends kommen immer einige Musiker zusammen in unserem schnuckligen Ever Green Cafe, tolle Konzerte sind an der Tagesordnung, doch ich bin nur mit anderen Reisenden zusammen. Zur Abwechslung aber ganz gut. Nun ja wer hoch fliegt faellt auch tief und so kam es dann, dass ich vom Seil fiel. Aus vielleicht 3 Metern Hoehe voellig unguenstig auf einen Stein, mein linker Fuss ist erstmal futsch. Kann nicht mehr gehn. Gebrochen scheint nichts und es wird besser aber erstmal bin ich in diesem tollen Cafe gefesselt. Ich weiss gar nicht wohin mit meiner Energie. Nun ja, schlechte Laune hab ich deshalb nicht, ich mache quasi gerade Urlaub vom Reisen, lasse es mir gut gehen, trinke den ganzen Tag Chai und esse viel. Mein Guertel musste enger, brauchte schon zweimal neue Loecher, jetzt kann ich mir das mal schoen wieder anfressen. Lustiger Weise gibt es hier hauptsaechlich israelische Touris, deshalb auch israelisches Essen, die haben leckere Sachen...

Die liebsten Gruesse und Kuesse und Umarmungen an alle!

2008-03-14

Tiefe Gespraeche, Tee, 1001 Facetten

Ich schaue in schoene und stolze Gesichter, lebe zwischen Schiiten und Sunniten - interessant wie heikel. Pakistan ist ein Vielvoelkerstaat. Die Stadt ist unterteilt, jede Bevoelkerungsgruppe lebt fast nur fuer sich. Ich laufe einen Kilometer und die Menschen sprech eine andere Sprache. Sie sind sehr interessiert an mir, genauso, wie im Iran, aber hier sprechen sie Englisch. Sehr entspannend.


Ueber der Stadt schweben tausend Drachen, es ist kiteday. Pakistan ist lebendig. Es gibt viele Gesetze, doch niemand ist interessiert an ihnen... So lange man sich an die Regeln haelt ist alles sicher, ab 22 Uhr sind die Strassen leer und gefaehrlich. Morgens weckt mich der Muezzin aus der Moschee nebenan.

Religion wird sehr viel ernster genommen in Pakistan. Im Iran ist es Vorschrift, hier Lebensweise und echte Kultur. Gestern war ich in einer Moschee, der Muezzin hielt eine Trauerrede ueber einen vor 1400 Jahren verstorbenen religioesen Fuehrer. Nach ca. 15 Minuten fing er an zu singen und die Gaeste an zu weinen. Mir fehlen ein bisschen die Worte dafuer. Die Menschen hier sind offener und lassen mit sich reden, diskutieren macht Spass, es werden Ansichten angenommen oder abgelehnt auf Grund von Argumenten und nicht von Gefuehlen. (Gerade laeuft der Titanicsong). Unter sich sind die Menschen sehr emotional. Das Thema Hitler und Juden lasse ich sein. Wenn jemand darueber sprechenn moechte, bitte, aber die Ansichten unterscheiden sich doch sehr. Das war auch schon im Iran der Fall, ich bin frustriert was das betrifft.

Gestern begannen meine ersten Magenprobleme. Gar nicht lustig. Ich verzichte auf Details...







Nach dem ersten Tee, erstmal auf den Berg nebenan und Drachen steigen lassen.










Quetta




2008-03-12

Pakistan


Trampen im Iran hat irren Spass gemacht. Ich hatte endlich mal ein par Tage fuer mich ganz allein am Persischen Golf, durch Zufall kam ich in ein Dorf namens Khoustak ca. 50 km oestlich von Bandar - Abbas, war bei einem Mann zu Gast, der Diesel in die Vereinigten Arabischen Emirate schmuggelt, hauste mit ein par Bauarbeitern in einer kleinen Huette direkt am Strand...
Ich haette gern noch mein Visum fuer den Iran verlaengert, wollte noch den Nordosten erkunden, dies wurde mir jedoch verweigert. Ich sei angeblich zu spaet gewesen. Ich hatte aber extra in Esfahan nach gefragt, "2 Tage vorher seien voellig ausreichend" , tja nix da: "Haste ma' so richtig schoen Pech gehabt, Keule!" Der nette Beamte hatte wahrscheinlich einen schlechten Tag und ich wedelte nicht gerade mit dicken Geldbuendeln durch die Gegend. Ja die Polizei ist korrupt. Ohne Grenzen. Im Osten Irans fahren ueberall Pickups, Toyotas, durch die Gegend, irre schnell und immer fuenf bis 25 auf einmal. Sie werden an den zahlreichen Checkpoints alle 30 km wie Luft behandelt, oder es gibt einen 'Schleichweg', der 20 Meter vor dem Checkpoint beginnt und 20 Meter hinter ihm auch wieder endet. Sie transportieren Diesel, Waffen und Drogen, jeder weiss davon. Von Gefahr oder Terroristen jedoch keine Spur, nur gigantischer Mafiabetrieb...
So nett die Menschen im Iran sind, leben wollen wuerde ich dort nie. Es ist bizarr, wie die Menschen zu Religioesitaet gezwungen werden. "Iran people - Moslems" hoerte ich zuhauf von meinen Fahrern. Natuerlich gibt es einige Armenier und Hindus im Land, aber es gibt angeblich keinen Iraner, der keine Religion ausuebt. ??? Gerade das Zusammensein mit Anna und Benjamin hat mir gezeigt wie grotesk die Situation eigentlich ist. Die Menschen lieben Auslaender und alles was diese tun, ist in Ordnung, sie bewundern sie geradezu. Als Beispiel: Benjamin auf der Strasse als Iraner wird oft von Polizisten gefragt was das denn mit seinen Haaren zu bedeuten habe. Lange Haare fuer Maenner sind im Islam verboten, nur deshalb wird er ziemlich mies behandelt. Mit mir zusammen spielten die beiden Touristen aus Spanien und wir waren uralte Freunde, die zusammen reisen. Benjys Haare wurden von der Polizei bewundert. Niemand lebt auf der Strasse, man ist nicht auf der Strasse, man laeuft nur auf der Strasse von Ort zu Ort, um Dinge zu erledigen und einzukaufen. Diese orientalische Athmosphaere von Leben habe ich vermisst, finde sie jetzt in Pakistan wieder. Es scheint das wirkliche Leben zu sein, keine Luege. Ich bin vollkommen neutral hier her gekommen. Ich reise nur noch nach Gefuehl und sehe was passiert. Wenn es mir nicht gefaellt oder es eventuell gefaehrlich werden koennte, kratze ich die Kurve nach Indien. Heute ist mein zweiter Tag, jetzt erkunde ich erstmal Quetta. Eventuell bleibe ich ein paar Tage (Freunde habe ich bereits gefunden), oder ich fahre erstmal nach Karatschi, wo ich eine Couchsurfgelegenheit aufgegabelt habe. Es ist unheimlich spannend, fast ausschliesslich Maenner, im Bus kuschelnd, auf der Strasse Haendchen haltend... :)
Das Internet geht hier sehr viel besser, fast wie zu Hause, also gibt es hoffentlich in naechster Zeit mehr Nachricht und vor allem Bilder.
Holger! Ja, ich muss die Kommentare alle beschtaetigen. Kann das nicht aus stellen, bin zu doof glaube ich ;)

2008-03-01

Esfahan und ein Gefuehl von Freiheit


Es geht mir gut, nein, hervorragend. Morgen werde ich Esfahan verlassen, ich war jetzt fast 2 Wochen hier, nicht nur, weil die Stadt so schoen ist, ich habe einfach wunderbare Menschen getroffen. Anna und ihr Bruder Benjamin. Freie Menschen in einem unfreien Land. Ich mache mir jede Menge Gedanken, anfangs hatte ich nur positives zu berichten, nach ein par Tagen bekommt man dann mit, was hier eigentlich los ist. Auf den Strassen kann man sich nicht frei bewegen, jeder ist umgeben von Regeln, sinnlose Regeln. Dazu gibt es spaeter mehr...
Wir drei hatten eine unglaublich schoene Zeit, ich glaube gerade den beiden einen Vorgeschmack auf ein bisschen nehr Freiheit gegeben zu haben (sie haben nichts anderes im Sinn, als dieses Land zu verlassen). Wir hatten einen genialen Zweitagestrip per Anhalter, uebernachteten umsonst in einem Hotel und waren so gluecklich, dass wir uns zwischendurch schon ziemlich bescheuert benahmen.
Es gibt viel zu erzaehlen, jedoch sitzt Anna neben mir und schaut mit grossen ungeduldigen Augen. Nadja! Sie ist dir so derartig aehnlich...
Morgen geht es an die Suedkueste. Strand, 30 Grad, baden mit T-Shirt, alles andere ist verboten.
Voller Liebe und an euch denkend (manchmal) sende ich tausend Umarmungen in alle Himelsrichtungen.
























2008-02-12

Angekommen im Iran


Inzwischen bin ich im Iran gelandet. In Tabriz, die erste groessere Stadt hinter der Grenze. Alles ist anders, ich habe mich noch nie zuvor so fremd gefuehlt, wie an diesem Ort.

Doch der Reihe nach...


Istanbul. Wie komme ich hier bloss am besten raus? Das war die Frage. Mit Bussen wird das irre schwierig, vor

allem weil ich im Suedwesten wohnte und nach Nordosten wollte. Sercan und Tanyanc meinten, ich solle es direkt mit trampen versuchen. Ich war eher skeptisch, dachte das endet in totalem Chaos. So ganz unrecht hatte ich nicht, es dauerte schliesslich circa 4 Stunden bis ich mich endlich ausserhalb der Stadt befand, es war aber unglaublich witzig, die richtige Entscheidung.

Ich atmete auf. Endlich raus aus dem unueberblickbaren Chaos dieser Stadt, rein in die Tuerkei. Ich wartete niemals laenger als 5 Minuten, nicht mal in der Dunkelheit. Meine Aueglein wurden durchaus mal feucht, bei so unglaublich warmer Herzlichkeit und einfacher Freude der Menschen, nur weil sie mich mit nehmen durften. Ich wurde eingeladen mit zu ihnen nach Haus zu kommen, sie redeten die ganze Zeit und ich hatte unglaublich viel Spass.

Bis Trabzon bin ich so gefahren, habe mir dann einen Bus nach Dogubayazit genommen, die letzte Stadt vor der iranischen Grenze. Es wurde einfach zu kalt zum trampen. Man weiss schliesslich nie wo man letztendlich ankommt und zwischendurch sanken die Temperaturen auf -30 Grad.

Auch hier in Tabriz jagd ein Schneesturm den anderen, es ist recht ungemuetlich. Allerdings fuehle ich mich nicht unwohl. Ich werde von allen angestarrt, als waere ich ein Alien ;) aber das ist nicht schlimm. Die Iraner sind sehr viel zurueckhaltender als die Tuerken und ein wenig schuechtern, sehr hoeflich und diejenigen, die ein bisschen Englisch koennen fragen sofort: "How are you? Where do you come from?" , im Vorbeigehen mit stolzem Blick und laechelnd. Interessiert und super freundlich. Das macht Spass. Millionaer bin ich jetzt auch. Fuer 150 Dollar habe ich ein derart dickes Buendel in die Hand bekommen, dass ich zunaechst gar nicht wusste wohin damit... 1395000 Iranische Rial.

Ich wuerde gern noch mehr Bilder hoch laden, aber der Computer macht da nicht mit. Den Rest gibt es also spaeter. Es ist 20:30 Uhr, in einer halben Stunde geht mein Bus nach Teheran.

Mit einem immer breiter werdenden Grinsen, denke ich an euch! Und umarme euch.

2008-02-06

2008-01-30

Auf Tuchfühlung mit Istanbul






Langsam finde ich mich zurecht in dieser gigantischen Stadt. Ich befinde mich jetzt im Südwesten auf der europaeischen Seite. Vorher wohnte ich im Norden ebenfalls noch in Europa. Dazwischen liegen mit dem Dolmuş ca. 2 1/2 Stunden, mit dem Auto eine Stunde wenn kein Verkehr ist auf der Stadtautobahn, heisst 80 km/h, auch wenn zwischendurch nur 30 erlaubt ist. Auf der noch mal groesseren asiatischen Seite war ich noch gar nicht. Die Stadt besteht hauptsaechlich aus Wohnhaeusern, alle unfertig, eben nur so, dass man darin wohnen kann. Armenviertel, grosse Strasse, Einkaufszentrum, Appartementhaeuser für besser verdienende bis Reiche, Busbahnhof, Armenviertel usw.
Kein Ende in Sicht.
Heute stieg mir der Geruch von bemoosten Steinen in die Nase. Erinnerungen an Rostock und die Ostsee...

Die Menschen begegnen mir ganz unterschiedlich. Natürlich wollen viele Geld an mir (und allen anderen, viele halten mich für einen Türken) verdienen, das hat diese Stadt, voll von Haendlern, wohl so an sich, jedoch die meisten sind fair, freundlich, geradezu fürsorglich.

Ich laufe froehlich durch die Strassen, versuche mich mit gebrochenem türkisch durch zu schlagen, doch staendige Aufbruchstimmung stichelt mein Gefühlsleben. İch muss auf das Visum für den Iran warten. Naechsten Montag klebt es hoffentlich in meinem Pass, sodass ich Dienstag aufbrechen kann. Die Nordküste, das Schwarze Meer entlang. So viel Zeit habe ich nicht, das iranische Visum gilt nur 4 Wochen.

Spannend wird es also erst in ein paar Tagen. Ich kann es kaum noch erwarten.
Die liebsten Grüsse für euch alle!



2008-01-22

Hıer eın kleınes Vıdeo um meine beiden Hosts (ev sahibim) Sercan und Jakı zu beschreıben. "Martın! The fırst rule: don't smoke ın the flat. If you want to smoke go on the balcony. Second rule: There are no rules!" Absolute Wohlfühlathmosphaere!

2008-01-14

Aufbruch

Auf Wiedersehen liebe Freunde, traute Heimat, wundervolles Berlin.


Es geht los. Istanbul.
Ich habe noch nicht realisiert, was jetzt passieren wird, aber das kommt schon noch. Im Flieger, vielleicht auch erst wenn ich dort bin. Bisher jedenfalls rege Gleichgültigkeit. Mein Zungenbelag beschäftigt mich, von gestern Abend übrig geblieben, taube Gefühle hervorrufend...
Das sind dann vorerst die letzten Worte, die ich auf meinem Laptop tippe, die vorerst letzten Bässe durch mein Zimmer wehend, das vorerst letzte Mal Tram und S Bahn. Ein vorsichtiges Lächeln streift mein Gesicht. Glück. Zufriedenheit. Spannung. Neugierde. Durst.

Dieses Stückchen Internet wird die nächsten Monate meines Lebens dokumentieren und ihr dürft auch gerne kommentieren.
Das wird lustig. Jippiejeah.